22. November 1968

Jaha, was ist denn an diesem Tage so passiert? Weiß das noch jemand? Während einige aus der Popsicle-Besetzung schon das Licht der Welt erblickt hatten – andere folgten zum Beispiel erst wunderbare 11 Jahre später – passierte an jenem Tag nicht viel in der Geschichte. Keine Berühmtheiten wurden geboren (Katrin Krabbe erst ein Jahr später), die Resolution 242, die den Rückzug Israels aus den im Sechs-Tage-Krieg eroberten Gebieten fordert, des UN-Sicherheitsrates jährte sich zum ersten Mal.

Nicht viel los in diesem Jahr, an diesem Tag, sollte man meinen.

Lediglich die Veröffentlichung eines Beatles-Albums, dem sogenannten White Album, fand statt.

Lediglich?

Viele sehen dieses Album als eines, das die musikalische Welt fortan verändern sollte.

Es war, und ist, das einzige Doppelalbum der Beatles, nimmt man die Anthology mal aus der Wertung. Trotz der beginnenden Probleme in der Band schafften es die Beatles ein beeindruckendes Werk abzuliefern. Die Einleitung in dieses Werk bildete die schon früher im Jahr veröffentlichte Single „Hey Jude“ mit der B-Seite „Revolution“.

Das White Album zeigt auch, wie die Beatles mit, für damalige Verhältnisse, etwas unpopulären Musikstilen beschäftigten und diese auf einer Platte vereinen.

Laut Wikipedia hört man auf dem White Album Psychedelia, Blues, Hard Rock und Progressive Rock, um nur einige Stile zu nennen.

Für mich ist das White Album eines der besten der Band. Viele sehen auch Sgt. Peppers… als bestes Album, doch da scheint die Idee des Konzeptalbums die Sicht der Dinge zu verwischen. Vom Songwriting, vom Arrangement der Stücke ist das White Album allen Vorgängern und Nachfolgern, vielleicht mit Ausnahme von Abbey Road, weit voraus. Das Schwanken der Songs zwischen den typischen McCartney-Balladen (I Will), dem rebellischen Lennon (Revolution), der schwermütigen Gitarre von Harrison (While My Guitar Gently Weeps, im übrigen mit einem Solo von Eric Clapton) und Ringos ersten eigenen Songs (Don’t Pass Me By) macht mir die Platte nach Jahren in meinen Besitz das anhören immer noch spannend.

Interessant auch die Anekdote, das die Beatles Pauls Song „Back In The USSR“ just an dem Tag aufnahmen, als russische Panzer in Prag einrollten. Aber eigentlich war Paul zu diesem Zeitpunkt schon lange tot. Aber das ist ein anderes Thema…

 

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